FÖRDERKONZEPTE

Der Unterricht in kleineren Klassen bietet an sich schon wichtige Fördermöglichkeiten, da wir so auf die psychischen und physischen Voraussetzungen der SchülerInnen grundsätzlich individueller eingehen können. Die verschiedenen Lernschwierigkeiten und Verhaltensauffälligkeiten erfordern jedoch immer auch ergänzende Hilfen, die durch begleitende Therapien in Kleinstgruppen oder durch Einzelförderung noch wirkungsvoller greifen können. Im Laufe der Jahre ist so in Zusammenarbeit mit speziell ausgebildeten Therapeuten ein besonderes Konzept für die Klassen 1 – 8 entstanden. Die Förderung erfolgt hier in jeweils unterschiedlicher Intensität.

Durch die Schulung der Konzentrations- und Wahrnehmungsfähigkeit sowie der Ausbildung von Grob- und Feinmotorik versuchen wir, noch stärkere Entwicklungsimpulse zu geben oder Prozesse zu intensivieren. Bei den Kindern die Freude am Lernen und am zielvollen Tätigsein zu wecken, ist dabei ein besonders wichtiger Aspekt. Gleichzeitig erweitert und verbessert diese Art der Förderung die Grundlage zum Erlernen von Schreiben, Lesen und Rechnen.

Einzelne Schüler oder kleine Gruppen haben außerhalb des Unterrichts die Möglichkeit mit dem Förderlehrer zu üben und sich so in ihrem Maß und Tempo den Lernstoff zu erschließen. Andere Schüler werden während der Unterrichtsstunde begleitet. Sie erhalten im Lernprozess zusätzliche Anleitung, Hilfe und Ermutigung.

Im Leseförderunterricht werden Schüler in kleinen Gruppen nach einer besonderen Methode angeleitet, sich die Buchstaben mit Hilfe von Handzeichen vertraut zu machen und so die Worte schneller zu erfassen.

Neben der altersgemäßen Förderung im Klassenverband und den therapeutisch wirksamen Elementen des Unterrichts bieten wird in der Parzival-Schule zusätzlich individuelle Einzelförderung an.

Wer schon einmal ein Land bereist hat, dessen Sprache er oder sie nicht mächtig war, wird festgestellt haben, dass er/sie stärker als sonst versucht hat, sich mit Gebärden und Bewegungen auszudrücken. Das ist kein Zufall, denn die Bewegung ist die Mutter unserer Sprache, so wie die Gedanken- und Ideenwelt der Vater unserer Sprache ist. 

In unserem Mund finden auf kleinstem Raum die vielfältigsten und schnellsten Bewegungsabläufe statt, zu denen wir als Menschen fähig sind. Das Resultat ist die hörbare Sprache, die verständlich macht, was Menschen zu sagen haben. Es ist daher auch kein Zufall, dass in der Sprachgestaltung sehr viel mit Bewegung gearbeitet wird, d. h. mit Rhythmusklatschen oder -gehen, mit Hüpfen oder mit dem Werfen von Bällen. Das macht unseren SchülerInnen viel Freude und lässt sie für einen Augenblick vergessen, dass Sie vielleicht gerade an einer für sie schwierigen Fertigkeit arbeiten. 

Die Sprachgestaltung soll Lücken in der Sprachentwicklung schließen und die sprachlichen Ausdrucksmöglichkeiten unserer SchülerInnen erweitern. Einerseits wird so mit einzelnen Schülern therapeutisch und andererseits mit ganzen Schulklassen pädagogisch gearbeitet.

Im Rahmen der theaterpädagogischen Arbeit unterstützt die Sprachgestaltung durch Stimmbildung und die Entwicklung von Gesten und Bewegungen aus der Sprache des Textes heraus die Arbeit an den Klassenspielen.

So kann das Publikum die SchülerInnen im Saal gut verstehen, während diese gleichzeitig lernen, sich vor einem Publikum ausdrucksstark zu präsentieren.

Die Heileurythmie ist eine Therapieform, die aus der Eurythmie entwickelt wurde. Die eurythmischen Bewegungen wirken anregend, stärkend und regulierend auf unseren Organismus, daher wird diese Therapieform unter anderem bei motorischen Störungen und Unruhe, Entwicklungsverzögerung, Atmungsbeschwerden und Konzentrationsstörungen angewendet. Wo nötig, werden die Lebenskräfte durch sie gestärkt. 

Kinder und Jugendliche lieben das Arbeiten mit Ton. Die Welt, in der sie leben, schöpferisch zu gestalten, stärkt ihr eigenes Fundament, gibt ihnen Sicherheit und schenkt tiefe Zufriedenheit. Das Formen mit Ton gibt Halt, denn egal, welche Form sich entwickelt – sie steht dem Menschen durch ihre Dreidimensionalität klar und fassbar gegenüber. 

Diese nonverbale Form der Kommunikation hilft vielen bei der Verarbeitung schwieriger Erlebnisse. Sich ausdrücken zu dürfen und zu können ist die Voraussetzung für eine gesundende Entwicklung. Während des Plastizierens werden über den Tastsinn formbildende und ordnende Prozesse im Kind angesprochen und gefördert. Konzentration, Ruhe und Hingabe gehen mit dem Gestaltungsprozess einher. In der Einzeltherapie entwickelt der Therapeut je nach Alter und Konstitution der SchülerInnen spezielle Übungen und Übungsreihen.