„Olympische Spiele“

„Menschen bilden bedeutet nicht, ein Gefäß zu füllen, sondern ein Feuer zu entfachen“ 

(Aristophanes)

Für die Schülerinnen und Schüler der 5. Klassen gehören seit vielen Jahren die feierlichen inklusiven „Olympischen Spiele der Brüderlichkeit“ zu den Höhepunkten des Schuljahres.

Die Spiele orientieren sich am Bildungsideal des antiken Griechenlands, dem die Ausbildung zum harmonisch entwickelten, körperlich, seelisch und geistig gebildeten Menschen zu Grunde lag. Sie greifen zugleich auch das Anliegen Pierre Coubertins auf, der 1896 die Renaissance der Olympischen Spiele einleitete.

Er begründete die „Olympische Bewegung“ und forderte, in Übereinstimmung mit den Erziehungsidealen der altgriechischen Kultur, eine verbesserte körperliche und ethische Erziehung der Jugend. Diese olympische Erziehung stellt heute ein hohes pädagogisches Ziel dar.

Ein Jahr lang beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler mit den Disziplinen des griechischen Fünfkampfes, üben sich in Gymnastik und lernen einige griechische Tänze. Ballspiele sind ebenfalls Bestandteil des Unterrichts. In der Leichtathletik geht es darum, sich in spielerischer Weise die Grobformen des Laufens, Springens, Ringens, Diskus- und Speerwerfens sowie des Staffellaufs anzueignen. Durch den Tanz können die Kinder Freude an der Schönheit von rhythmischen und harmonischen Bewegungen erleben. Gleichzeitig fördert das Tanzen die gegenseitige Akzeptanz, lehrt Rücksichtnahme und stärkt das Gemeinschaftsgefühl. Die SchülerInnen haben die Möglichkeit, sich beim Tanz als Teil der Gemeinschaft zu erleben und sich gleichzeitig beim Fünfkampf im freudvollen Messen der Kräfte ihres eigenen Könnens bewusst zu werden. Wer im Sinne des Fair Play miteinander wetteifern möchte, sollte zuerst zu einem friedvollen Miteinander bereit und fähig sein. 

Die Fünftklässler können im Olympischen Jahr auf vielfältige Weise individuell und differenziert angesprochen, angeregt, gefordert und gefördert werden. Das Thema bietet sowohl den leistungsstarken als auch den schwachen Schülern Raum, sich ihren Möglichkeiten entsprechend zu entfalten.

Die abschließende Würdigung der jeweiligen Leistungen geschieht im Sinne Pestalozzis: „Man soll kein Kind am anderen messen, sondern jedes nur an sich selbst.“ Jede Schülerin und jeder Schüler sollte, durch sichtbare Erfolge ermuntert, die persönliche Leistungsverbesserung als Ziel vor Augen haben.